Gietinger zum Grimme-Preis 2018 nominiert

Der Film “Wie starb Benno Ohnesorg?” von Klaus Gietinger, Margot Overath und Uwe Soukup rekonstruiert minutiös Ablauf und Hintergründe des Tages, der zum Katalysator der 68er-Revolution wurde. Die Dokumentation geht allen Spuren in Ost und West nach, wertet bislang unbekannte Akten, Fotos sowie verschollen geglaubte Filmschnipsel aus und interviewt zahlreiche Augenzeugen, von denen die meisten noch nie vor der Kamera standen. Ein investigativer Geschichtsthriller.


Der Täter Karl-Heinz Kurras auf dem Schießplatz in Wannsee
Foto:RBB/Wolfgang Schöne

Wie starb Benno Ohnesorg – Der 2. Juni 1967
Ein Film von Klaus Gietinger und Margot Overath
45 Min., Produktion: RBB, Redaktion: Rolf Bergmann (rbb) / Sabine Mieder (hr) Mitarbeit: Uwe Soukup

Was geschah am 2. Juni 1967? Der Tag hat sich ins Gedächtnis vieler eingebrannt. Es ist der Tag an dem der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde – von einem Polizisten. Wie kam es zu dem Schuss?


Benno Ohnesorg tödlich getroffen, links am Rand der Täter
Foto: RBB/Wolfgang Schöne


Lukas Ohnesorg, der Sohn des Opfers mit einer Schahtüte, die 1967 die Kommune I vertrieb

Karl Marx, die Liebe und das Kapital

Roman von Klaus Gietinger zum 200. Geburtstag von Karl Marx
Ist Anfang März 2018 bei Westend/Frankfurt erschienen.

Karl Marx, eines der großen Genies des 19. Jahrhunderts, hat als Gelehrter die Welt verändert. Die großen gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts basieren auf seinen Gedanken. Während vor Jahren noch das Scheitern des realen Kommunismus auch ihm angelastet wurde, machen die jüngsten Finanzkrisen und die weltweit immer stärkere Trennung von Arm und Reich Marx aktueller denn je. , und noch heute bekennen sich viele Politiker, vor allem in Lateinamerika und Asien, zu den Idealen des Marxismus.

Karl Marx, Sohn eines zum Christentum konvertierten jüdischen Anwalts, hat ein Leben geführt, das man, ohne zu übertreiben, als „romanhaft“ bezeichnen kann. Was in Trier begann und in London sein Ende fand, war ein atemloser Kampf für eine Welt ohne Ausbeutung, den Marx nur führen konnte, weil ihm seine große Liebe Jenny von Westphalen und der immer treue Freund Friedrich Engels zur Seite standen und ihn mehrfach vor dem Untergang retteten.
Klaus Gietinger erzählt von diesem Kampf, indem er zwei Protagonisten das Wort gibt, die sich nach Marxens Tod am Krankenbett von Engels begegnen: Engels selbst und Marxens Tochter Jenny Julia Eleanor, genannt Tussy. Die beiden erinnern sich gemeinsam an Tussys Vater und stürmen dabei in einem Parforceritt durch das Leben des Mohren, wie Marx genannt wurde, erzählen von seinen Triumphen und Niederlagen, vom Leben und Leiden eines Mannes, der nicht mehr und nicht weniger wollte, als die Welt von Grund auf zu verändern.

Löwenzahn – Brot und Korn – Der heimliche Helfer

Sonntag, 14.1.2018, ZDF, 8 Uhr 10 und So 21.1.2018, KiKA, 11 Uhr 05

Fritz Fuchs und seine Cousine Charlie backen Brot für ihren eigenen Verkaufsstand auf dem Markt. Es soll Blaubeerbrot werden, frei nach Oma Ilses Rezept. Doch leider sieht es noch nicht aus wie Brot und schmeckt auch noch gar nicht. Auf der Suche nach den richtigen Zutaten erhalten Fritz und Charlie Hilfe von einem Unbekannten. Er bringt die beiden auf eine geheimnisvolle Schnitzeljagd vom Korn zum Brot.

Mit Guido Hammesfahr, Geraldine Raths, Holger Handtke, Hans Czypionka
und last not least Sebastian Urzendowsky.

Regie: Klaus Gietinger
Buch: André F. Nebe

Weitere, der von mir inszenierten 47 Folgen laufen immer wieder auf den Terminen ZDF, Sonntag 8 Uhr 10 und KIKA, Sonntag 11 Uhr 05.

Wie starb Benno Ohnesorg – Der 2. Juni 1967


Der Täter Karl-Heinz Kurras auf dem Schießplatz in Wannsee
Foto:RBB/Wolfgang Schöne

Wie starb Benno Ohnesorg – Der 2. Juni 1967
Ein Film von Klaus Gietinger und Margot Overath
45 Min., Produktion: RBB, Redaktion: Rolf Bergmann (rbb) / Sabine Mieder (hr) Mitarbeit: Uwe Soukup

Sendungen:
29. Mai 2017, ARD, 23:45
30. Mai 2017, RBB, 22:45
1. Juni 2017, HR, 23:15
2. Juni 2017, tagesschau24, 21.17
3. Juni 2017, tagesschau24, 13:15
8. Juni 2017, tagesschau24, 19:15

Was geschah am 2. Juni 1967? Der Tag hat sich ins Gedächtnis vieler eingebrannt. Es ist der Tag an dem der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde – von einem Polizisten. Wie kam es zu dem Schuss? Die Dokumentation rekonstruiert minutiös die Abläufe. Wertet bislang unbekannte Akten, Fotos, sowie verschollen geglaubte Filmschnipsel aus und interviewt zahlreiche Augenzeugen, von denen die meisten noch nie vor der Kamera standen. Ein investigativer Geschichtsthriller zum 50. Jahrestag des Todes von Benno Ohnesorg.


Benno Ohnesorg tödlich getroffen, links am Rand der Täter
Foto: RBB/Wolfgang Schöne


Lukas Ohnesorg, der Sohn des Opfers mit einer Schahtüte, die 1967 die Kommune I vertrieb

Mi 24.05.2017 | 22:04 | Kulturradio
– Kulturradio-Feature: ‘Benno Ohnesorg. Chronik einer Hinrichtung’

Kulturradio vom rbb sendet am Mittwoch, 24. Mai 2017, um 22.04 Uhr das Feature „Benno Ohnesorg. Chronik einer Hinrichtung“ von Margot Overath.

Bis heute gehört der 2. Juni 1967 zu den wichtigsten Daten der deutschen Nachkriegsgeschichte. An diesem Tag erschoss der Westberliner Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten Benno Ohnesorg. Die genauen Umstände, die zu Ohnesorgs Tod führten, wurden nie geklärt. Die Studentenbewegung erhielt rasenden Zuwachs – und radikalisierte sich.
Systematische Vertuschung

Trotz erdrückender Beweislast wurde Kurras nie für seine Tat verurteilt. Ermittler fanden heraus, dass die Berliner Polizei Indizien für einen Mord systematisch vertuscht hatte. 2009 wurde Kurras als Stasi-Spion enttarnt. Das löste zwar neue staatsanwaltliche Ermittlungen aus, das Verfahren wurde jedoch nicht wieder aufgenommen.

Seit 15 Jahren beschäftigt sich die preisgekrönte Autorin Margot Overath mit dem Thema. Für ihr neues Feature sprach sie mit Zeitzeugen und beteiligten Polizeibeamten über die Tat und deren Folgen bis heute. Wie gelang es der Polizei, Kurras vor der Bestrafung zu schützen? Wie wurde die systematische Vertuschung organisiert, welche Rolle spielte die Justiz?

Auszeichnungen für Margot Overath

Für ihr Feature „Oury Jalloh. Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalls“ hat Margot Overath zahlreiche Preise erhalten, darunter den Civis-Ehrenpreis, den Deutschen Sozialpreis sowie den Axel-Eggebrecht-Preis 2016.
Zusammen mit Klaus Gietinger ist Margot Overath auch die Autorin der rbb-Dokumentation “Wie starb Benno Ohnesorg?“, zu sehen am 29. Mai 2017 nach den Tagesthemen im Ersten.

Der Seelentröster

Wie Christopher Clark die Deutschen von der Schuld am Ersten Weltkrieg befreit

Von Klaus Gietinger und Winfried Wolf
Stuttgart 2017, Schmetterling-Verlag, 345 Seiten, 19,80 €

Druckfrisch, eben erschienen (3. April 2017), die Antwort auf Clarks Buch “Die Schlafwandler”.
Bei Ihrem Buchhändler.

Der Erste Weltkrieg — verursacht von «Schlafwandlern»? Gab es Ähnliches
nicht schon einmal? Richtig! Bis Anfang der 1960er Jahre
war die These vom «Hineinschlittern» vorherrschend. Insbesondere
die selbsternannten Eliten in Berlin und Wien hatten sich
damit von jeglicher Verantwortung für den Großen Krieg freigesprochen.
Anfang der 1960er Jahre gab es dann die entscheidende
Wende. Der Historiker Fritz Fischer belegte, dass «die deutsche
Reichsführung einen erheblichen Teil der historischen Verantwortung
für den Ausbruch des allgemeinen Krieges» trug. Dies blieb
dann — zu Recht — ein halbes Jahrhundert lang die Mehrheitsauffassung
in der Geschichtswissenschaft.
Bis Christopher Clark die alte These aufwärmte, nunmehr die
1914 in Berlin, Wien, Paris, London und St. Petersburg Verantwortlichen
als «Schlafwandler» bezeichnend. Plötzlich öffneten
sich dem Seelentröster Clark wie von Zauberhand die Talkshows
und es wendete sich die Mehrheitsmeinung der Historikerzunft.
Aber gibt es neue Dokumente? Eine neue Interpretation bestehender?
Klaus Gietinger und Winfried Wolf belegen, dass dies
nicht der Fall ist. Neu jedoch sind die Zeiten: Kriege werden wieder
als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln präsentiert.
Neue Feindbilder werden gesucht. Es ist kein Zufall, wenn der
Seelentröster nicht nur die Deutschen von der Schuld am Ersten Weltkrieg
erlöst, sondern zugleich «die Serben» — Achtung: eng mit
Russland verbunden! — als Hauptverantwortliche für den Großen
Krieg stigmatisiert.

Hörfilmpreis 2017

Mit Freuden verkünden wir:

Der Sonderpreis der Jury ging an
LÖWENZAHN – GELD – Der schlaue Tausch.
Mit Guido Hammesfahr (Danke Guido!)
Regie: Klaus Gietinger,
Buch: Eckehard Weis, Produktion: Studio-tv,
Redaktion: Margrit Lenssen (ZDF)

Neues Buch über den besten deutschen Regisseur

Wolfgang Staudte. Viele kennen ihn nicht mehr. Zeit an einen der besten Nachkriegsregisseure zu erinnern:

Das Buch würdigt den in Saarbrücken geborenen Wolfgang Staudte und soll die Erinnerung an diesen vor mehr als 30 Jahren gestorbenen großen Filmregisseur wachhalten, der in seinem Selbstverständnis als politischer Künstler sich dafür einsetzte, Verantwortung zu übernehmen und sich kritisch für die Gesellschaft zu engagieren. In seinem filmischen Schaffen war er ein stets unbequemer Mahner gegen das allzu bereitwillige Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus und der Autoritätsfixierungen, die zu ihm beigetragen hatten, etwa durch seine wichtigen Filme Rosen für den Staatsanwalt (1959) und Der Untertan (1951).
Die Texte verorten die politische und psychologische Wirkung von Staudtes Filmen im Nachkriegsdeutschland. Ein Text würdigt Staudtes Arbeit als Synchronregisseur für Stanley Kubricks Filme
Eine Chronik, die Staudtes Schaffen im zeitgeschichtlichen Kontext einordnet, schließt den Band ab.

Beiträge von Alf Gerlach, Hans Giessen, Andreas Lenhard, Niels Daniel Peiler, Christine Pop, Helma Sanders-Brahms, Ralf Schenk, Uschi Schmidt-Lenhard, Wolfram Schütte und Siegfried Zepf.

Hrs. von Uschi Schmidt-Lenhard und Alf Gerlach